Erotic Blueprints & die Elemente der Ekstase

eder Mensch ist in seinen sexuellen Bedürfnissen & seinem sinnlichen Ausdruck einzigartig wie ein Fingerabdruck. Gleichzeitig gibt es in dieser Unterschiedlichkeit aber auch einige wiederkehrende Grundmuster & -elemente die es uns erleichtern, in all unserer Vielfalt, unsere Ähnlichkeiten nicht aus den Augen zu verlieren. Denn schließlich nährt sich eine erfüllende Sexualität einerseits durch die Anziehung der Verschiedenheit – auf der anderen Seite geht es darum, im Bett eine erotische Sprache zu finden, die alle Beteiligten verstehen – damit wir nicht aneinander vorbeireden oder -vögeln.

Genau an dieser Stelle kommen die Erotic Blueprints & die Elemente der Ekstase ins Spiel.

Mein erster Kontakt mit den Blueprints

Als ich damals die Netflix-Doku „Love, Sex & Goop“ gesehen habe, war ich ziemlich inspiriert. Ich dachte mir: „WOW – endlich wird im Mainstream-Fernsehen mal gezeigt, wie die Arbeit in meiner Praxis manchmal aussieht.“

Die Sexologin Jaiya arbeitet gleich in der ersten Episode mit einem Pärchen, das sich im Bett besser verstehen lernen will. Dazu benutzt sie unter anderem das Konzept der Erotic Blueprints.

Die 5 Erotic Blueprints mit denen Jaiya arbeitet, sind so etwas wie grundlegende erotische Zustände und Interaktionsmuster. Ihr könnt sie Euch wie 5 Grundfarben in einem sinnlichen Malkasten vorstellen, aus denen man dann unzählig viele Schattierungen mischen kann. Einen ähnlichen Malkasten verwendet auch meine Kollegin Ilan Stephani, die von den 4 Elementen der Ekstase (plus zwei add-ons) spricht.

Die Arbeit mit dem Pärchen war sehr berührend. Vor allem, als sie beide wirklich körperlich erfahren ließ, aus welchem „Farbverhältnis“ das Gegenüber jeweils zusammengesetzt ist, was den jeweiligen Partner besonders anturnt, welche Potentiale jeweils in ihnen stecken, wie sie sich erotisch nähren können und wo auch ihre Schatten und Entwicklungspotentiale liegen.

Der Mann hat in dieser Arbeit entdeckt, dass er eine Art von Berührung braucht, von der er vorher wahrscheinlich nicht einmal gewusst hat, dass sie existiert. Das hat ihn zu Tränen gerührt und den beiden nicht nur Momente der Lust, sondern auch der intimen Verbundenheit und Nähe beschert.

Wie sich der Blueprints-Test auf meinen Sex auswirkte
Ich hab gleich im Anschluss an Folge 1 – just for fun – einen Erotic-Blueprints-Test auf Jaiya´s Webseite ausgefüllt. Auch ein paar andere FreundInnen von mir waren darauf neugierig und haben ebenfalls den Online-Test gemacht und ihre Auswertungen bekommen. Was dann folgte, war ein total spannender Austausch zwischen uns – über sexuelle Gewohnheiten, Bedürfnisse, Berührungsqualitäten, Wünsche, Sehnsüchte, Limitierungen usw. Ich habe mich dadurch in den sexuellen Begegnungen der folgenden Wochen bewusster wahrgenommen und mich selbst gefragt, was ich denn von einem erotischen Austausch gerne möchte und welche Potentiale, mit welchem Gegenüber, zu welcher Zeit gerade gelebt werden möchten. Besonders interessant für mich waren zwei Begegnungen mit Frauen, die sich auch mit den Erotic Blueprints beschäftigt hatten. Die gemeinsame Bild-Sprache machte es leichter, darüber zu sprechen, was man im sinnlichen Spiel gerade erleben möchte und half dabei, in den Flow zu kommen.

Die 5 Blueprints die Jaiya beschreibt sind:

• Sexual
• Sensual
• Energetic
• Kinky
• Shapeshifter

Meine Version
Ich habe diese, mit den Elementen kombiniert und daraus folgende Erotische Grundmuster gemacht:

• Sexuelles Feuer
• Sinnliche Erde / Sinnliches Wasser
• Energetische Luft
• & körperbasierter und psychologischer Kink

Sie alle habe ich auf den PDF´s des Zusatzmoduls 1 von Sex³ ausführlich beschrieben und folgend gegliedert:

• Charakteristika & Superkräfte des Blueprints
• Turn-Ons & Erotische Nahrung des Blueprints
• Schatten & Entwicklungsaufgaben des Blueprints

Dabei ist mir wichtig zu erwähnen, dass wir keiner dieser Typen SIND, sondern dass diese Blaupausen, Potentiale darstellen die wir ALLE in uns tragen – nur in unterschiedlichen Ausprägungen und Mischungen.

Man kann sicher auch ohne ein Wissen über die Erotic Blueprints guten Sex haben – und so gesehen „braucht“ man sie nicht. Jedoch kann uns die Beschäftigung damit elementare & archetypsiche symbolische Bilder schenken, die meines Erachtens nach tief in unserer kollektiven Seele angelegt sind und nur darauf warten von uns erkannt und belebt zu werden.

Diese inneren (Wort)-Bilder können uns helfen, uns selbst besser zu verstehen, authentischer auszudrücken und unser erotisches Repertoire zu erweitern. Außerdem können sie als eine gemeinsame Sprache fungieren die es uns ermöglicht, uns im Bett mit unseren Gegenübern besser abzustimmen.

Wie oft bei solchen Versuchen, Menschen durch Kategorisierungen besser verstehbar zu machen, braucht es einen kleinen inneren Spagat.

Ich will sein wie ich bin UND ich will mich verändern

Denn auf der einen Seite kann und soll die Erkenntnis darüber, wie man tief im Inneren angelegt ist, zu einem empathischen und authentischen „AHA – so ticke ich also und es ist toll, dass ich so bin“ führen – einhergehend mit Selbstwertschätzung, Selbstakzeptanz & Selbstliebe.

Auf der anderen Seite ist es gut zu wissen, wo und wie ein Übergewicht bestimmter Eigenschaften in uns ausbalanciert werden kann, wann bestimmte Situationen von uns verlangen eine gewisse Starre aufzugeben und über uns hinauszuwachsen und wo wir uns dehnen und erweitern können, um flexibler auf Anforderungen unserer Umwelt zu regieren oder größere Schnittmengen mit unseren Gegenübern zu finden.

Du brauchst keinen Typen-Test
Dazu brauchst Du nicht unbedingt Geld in eine Test-Auswertung investieren, so wie ich es getan hab. Erstens sind solche Tests oft sehr vorhersehbar und damit auch manipulierbar. Zweitens sind selbst zutreffende Ergebnisse meist nur Momentaufnahmen, spiegeln in den begleitenden Texten nur schlecht die Flexibilität & Fluidität der Person wider und hören sich leider oft sehr deterministisch an.

Wenn Du Lust dazu hast, dann kannst Du den Test gerne nutzen, wenn Du ihn mit der nötigen Offenheit machst, ihn nicht allzu ernst nimmst, sie mit einer Portion Leichtigkeit angehst und sie mehr als Idee siehst, als der Weisheit letzter Schluss.

Hilfreicher finde ich es, Dir aufmerksam die PDF´s durchzulesen und Dir beim Lesen bewusst zu sein, was die Beschreibungen jeweils in Dir auslösen, welche Gefühle oder Bilder sie erzeugen und wo jeweils etwas mehr oder weniger in Dir anklingt, Resonanz erzeugt oder Sehnsüchte in Dir weckt. In den PDF´s stecken viele Stunden an Arbeit, sowie viel praxiserprobte Eigenerfahrung. Die würfelst Du dann mit deiner Fähigkeit zur Selbsterkenntnis zusammen. Diese Kombination erachte ich als sinnvoller und hilfreicher als jeden Test. Noch dazu ist das für dich völlig kostenlos – aber sicher nicht umsonst ;-)